Deutschlands Eisenbahntunnel
Deutschlands Eisenbahntunnel

Fragen und Antworten

Was ist eine Zustandskategorie eines Tunnels?

Die Zustandskategorie ist eine Beschreibung, die die DB Netz den Tunneln in Abstimmung mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) vergibt. Die Zustandskategorisierung legt fest, ob perspektivisch weiter in die Instandhaltung eines Tunnels investiert oder stattdessen ein Ersatzneubau geplant wird. Sie trifft keine Aussage über die Betriebssicherheit. Die Betriebssicherheit der Tunnelbauwerke wird durch regelmäßige Inspektionen sichergestellt. Selbst Tunnel der schlechtesten Zustandskategorie sind für die Nutzung des Eisenbahnbetriebs sicher, sonst würde gar kein Betrieb zugelassen.

Wer entscheidet, welche Tunnel die DB erneuert?

Die Entscheidung darüber, welcher Tunnel zu welchem Zeitpunkt erneuert werden muss, trifft die DB Netz im Rahmen ihrer Instandhaltungsplanung.

Sind Tunnel mit einer schlechten Zustandskategorie ein Sicherheitsrisiko?

Nein, die Zustandskategorie trifft keine Aussage über die Betriebssicherheit. Die Betriebssicherheit der Tunnelbauwerke wird durch regelmäßige Inspektionen sichergestellt. Selbst Tunnel der schlechtesten Zustandskategorie sind für die Nutzung des Eisenbahnbetriebs sicher, sonst würde gar kein Betrieb zugelassen. Ein Sicherheitsrisiko besteht nicht. Tunnel, die nicht sicher sind, werden gesperrt und nicht weiter betrieben.

Warum erhalten auch ganz neue Tunnel die Zustandskategorie 1 (punktuelle Schäden), obwohl sie doch gar keine Schäden aufweisen?

Jeder Tunnel muss stets einer Zustandskategorie zugeordnet werden, die ihren Zustand möglichst zutreffend beschreibt. Das Regelwerk sieht aber insgesamt nur vier Zustandskategorien vor, um die Anzahl der Zustandskategorien überschaubar zu halten. "Dehnbare" Definitionen sind daher unausweichlich. Aus diesem Grund kommt es dazu, dass neue Tunnel, obwohl sie keinerlei Schäden aufweisen, der besten Zustandskategorie zugeordnet werden, die auch für Tunnel mit punktuellen Schäden gilt.

Stimmt es, dass der Bahn Personal- und Planungskapazitäten fehlen, um die milliardenschweren Investitionen zu verbauen?

Der Markt ist generell angespannt, was die Kapazität von Ingenieuren angeht. Das betrifft vor allem auch die Bau- und Planungsbüros, die uns unterstützen. Wir bemühen uns daher gemeinsam mit der Bauindustrie darum, Personalressourcen aufzubauen.

Was tun Sie dafür, dass die Baustellen von Tunneln den laufenden Betrieb möglichst gering belasten?

Uns ist es ein wichtiges Anliegen, die Beeinträchtigung unserer Kunden durch die vielen Baustellen so gering wie möglich zu halten und so kundenfreundlich wie möglich zu bauen. Daher versuchen wir zum Beispiel möglichst viele Baustellen in einer Region gebündelt zu bearbeiten und baubetrieblich anzumelden. Wichtig ist auch eine frühzeitige Kommunikation und Einbeziehung aller Beteiligten, um möglichst auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können und Planbarkeit und Verlässlichkeit herzustellen.

Was ist das Aktivierungsjahr eines Tunnels?

Das Aktivierungsjahr bezeichnet nicht in jedem Fall auch das Baujahr eines Eisenbahntunnels. Im Zuge der digitalen Bestandsaufnahme sämtlicher Tunneldaten wurde für die meisten Tunnel, die bis zum Jahr 1927 gebaut und in Betrieb genommen wurden, das Jahr 1927 als „Aktivierungsjahr“ eingesetzt. Die Datenbasis wird aber derzeit aktualisiert, so dass künftig auch für diese Tunnel das exakte Baujahr abgerufen werden kann.